Interview: Conny König
Bilder: ESAF Pratteln im Baselbiet, ZVG
Lieber Matthias, das ESAF Pratteln im Baselbiet ist Geschichte. Gut sechs Monate sind seit dem Festwochenende der Superlative bereits vergangen. Woran denkst du, wenn du auf diese intensive Zeit zurückblickst?
Sehr gerne denke ich an dieses Festwochenende zurück. Wir durften fürs Baselbiet und die ganze Region Basel positiv nachhaltig wirken und es werden sehr viele tolle Erinnerungen bleiben. Aber auch die gesamte Projektzeit seit dem Jahr 2018 waren geprägt von Superlativen, sehr emotionalen Momenten und äusserst intensiven Zeiten.
Nimm uns ein wenig mit an dein persönliches ESAF-Wochenende? Wie hast du es erlebt? Welches waren deine Highlights und welches die grössten Herausforderungen?
Kaum gestartet, war es schon wieder vorbei! Ich wusste, dass ich dieses ESAF ganz anders erleben werde als die vergangenen ESAFs, welche ich seit dem Jahr 1995 lückenlos besuchte. Die Tage waren vollbepackt mit Rapporten, Absprachesitzungen und offiziellen Terminen. Praktisch rund um die Uhr stand etwas auf dem Terminkalender. Mir bleiben die tollen Begegnungen auf dem Festgelände und während den offiziellen Terminen. Das ganze Wochenende war geprägt von vielen positiven Ereignissen, speziellen Herausforderungen und natürlich von einer gewissen Anspannung. Schliesslich haben wir uns mehr als vier Jahre auf diesen Anlass vorbereitet und wir hatten das Ziel, dass alles so über die Bühne gehen konnte, wie wir dies intensiv mit dem ganzen OK vorbereitet hatten. Dieses Ziel zu erreichen, war dann auch unsere grösste Herausforderung.
Eines von vielen Themen im grossen OK war die Entsorgung bzw. das Recycling. Tobias Zurfluh als Mitglied einer Schwingerfamilie und Stv. Geschäftsführer der EZB AG war auch Teil des rund 150-köpfigen OKs und hat das ESAF-Recycling-Team mit verschiedenen Firmen auf die Beine gestellt. Wie hast du die Zusammenarbeit erlebt?
Wir dürfen auf eine sehr intensive Zusammenarbeit zurückblicken. Das Fest und die Möblierung des Festgeländes entwickelten sich immer weiter, sodass immer wieder neue Detailabsprachen rund ums Thema Entsorgung und Recycling nötig waren und bis zum Schluss eine sehr hohe Flexibilität von allen Beteiligten verlangte. Gerade auch das Festwochenende und das anschliessende Aufräumen verlangte vom ESAF-Recycling-Team eine überdurchschnittliche Flexibilität, was aber das ganze Team perfekt meisterte.
Helferinnen und Helfer im Einsatz am Festwochenende (Tobias Zurfluh rechts im Bild)
Wie viele Recyclingstationen wurden auf dem Gelände aufgestellt?
Für die Besucherinnen und Besucher standen am Festwochenende 400 Recyclingstation mit je fünf Abfallbehältern zur Verfügung. Getrennt gesammelt wurden PET, Alu, Flaschenglas und Restabfall. Die Stationen wurden sehr gut genutzt; das Recycling-Team musste nicht viel Abfall vom Boden aufnehmen. Ein Grund dafür ist sicher die regelmässige Leerung der Behältnisse rund um die Uhr.
Rund 400 Recyclingstationen wurden auf dem gesamten Festgelände platziert.
Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Recyclingstationen, was den herumliegenden Abfall minimierte.
Wie viel Abfall konnte effektiv recycelt werden?
Das kann nicht genau gesagt werden. Aber da die Recyclingstationen sehr gut genutzt wurden, konnte auch ein Grossteil des Abfalls sortenrein recycelt werden. Entscheidend waren auch die grossen Mengen an Recyclingmaterial der Lieferanten und Caterer – vor allem Kunststoff und Karton – die alle recycelt werden konnten. Und zu guter Letzt wurden auch alle temporär verlegten Leitungen im Boden wie z.B. Wasserleitungen oder Schutzrohre für Elektrokabel recycelt – und zwar in der Schweiz.
Das ESAF-Recycling-Team ist rund um die Uhr unterwegs für ein sauberes Fest.
Die EZB AG hat sich nicht nur am Wochenende ums Recycling gekümmert. Wo hat euch das Team sonst noch unterstützt?
Bereits in der Aufbauphase und bis am Schluss der Abbauphase musste sehr viel recycelt und entsorgt werden. Die EZB AG war also im gesamten Prozess eingebunden.
Das Team der EZB AG war im gesamten Prozess eingebunden.
Wie wichtig ist aus deiner Sicht ein gutes Abfall- und Recyclingmanagement für einen solchen Grossevent?
Die Abfallbewirtschaftung ist genauso wichtig wie der rechtzeitige Start des Wettkampfs in der Arena oder die Erreichbarkeit des Festgeländes. Ein sauberes Festgelände hilft bei der Unfallverhütung und hat im Bereich der Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert. Die Sauberkeit des Festplatzes wirkt sich auch positiv auf die Gefühle und Erinnerungen der Gäste aus.
Eine gute Abfallbewirtschaftung ist entscheidend für die Durchführung eines erfolgreichen Grossevents.
Wie ist dein Fazit zum Thema Recycling am ESAF Pratteln im Baselbiet?
Eine sehr grosse Herausforderung, die ein Maximum an Flexibilität von allen Beteiligten abverlangt. Das Zusammenspiel zwischen Profis und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist sehr wichtig. Wie so oft im Leben braucht es für die erfolgreiche Zielerreichung ein gut funktionierendes Team. Die Teamarbeit am ESAF Pratteln im Baselbiet hat sehr gut funktioniert, und somit konnte auch das Ziel erreicht werden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Helferinnen und Helfer, die für ein sauberes Festgelände sorgten. Schlussendlich ziehen auch alle Landbewirtschafter ein sehr positives Fazit zum ESAF Pratteln im Baselbiet. Gerade die Bewirtschafter haben es sehr geschätzt, dass wir die Landflächen in einem sauberen Zustand zurückgeben konnten.
Lieber Matthias, vielen Dank für das Interview und alles Gute.
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